Dass uns Kolumbien so gut gefallen hat, hat viele Gruende. Einer ist auf jeden Fall, dass wir bei Claudia und ihrer Familie und auch bei Sascha kolumbianische Gastfreundschaft erfahren durften und man natuerlich ein Land ganz anders kennenlernt, wenn man dort Freunde besuchen kann.
Aber auch sonst ueberall sind die Kolumbianer sehr herzliche Menschen, mit denen man sehr schnell in Kontakt kommt. Was uns besonders gefallen hat, ist die Liebe zu ihrem Land, die die Menschen ausstrahlen und einen foermlich mitreissen. Man wird sich schwer tun, einen Kolumbianer zu finden, der nicht von seinem Land schwaermt und stolz darauf ist. Die Kolumbianer sind darueber hinaus sehr hoeflich, was sich auch in deren Sprache widerspiegelt: Saemtliche Verkaeufer sind immer „a la orden“ (zu ihren Diensten) und alles wird „con mucho gusto“ (mit Vergnuegen) erledigt. Da macht Einkaufen- oder Essengehen gleich viel mehr Spass!
Kolumbianer lieben laute Musik, zu tanzen und zu singen, aus sich herauszugehen und sich einfach zu freuen. Die Vielfalt der Musikstile ist dabei so vielfaeltig wie das Land selbst, seine Kulturen und Hautfarben. Das ganze Land wird vereint durch die Leidenschaft fuer Kaffee und ist das wohl einzige Land Suedamerikas, wo Nescafe verabscheut wird.
Das ueberschaeumende Temperament macht sich vor allem im Strassenverkehr bemerkbar: Es gilt ganz klar, wer bremst verliert und man hat das Gefuehl, dass auf der Strasse staendig Krieg herrscht. Und so kennt der Kolumbianer nur 2 Fahrzustaende seines Fahrzeugs: Vollgas oder Vollbremsung! Besonders lustig fanden wir, dass Taxis immer nur ganz wenig und dafuer dauernd tanken. So kann es dann passieren, dass man auf einem Trip mehrfach zum Tanken anhaelt und wenn’s dumm laeuft auch liegenbleibt…
Durch die von Guerillakrieg gepraegte Vergangenheit ist der Massentourismus noch nicht in Kolumbien angekommen. Das sieht man auch daran, dass die gaengigen Reisefuehrer recht spaerlich ausfallen und viele Gebiete noch gar nicht abgehandelt werden. Doch die Infrastrukturen werden nach und nach aufgebaut werden und dann wird es in ein paar Jahren bestimmt anders im Land zugehen. Fuer die Kolumbianer liegt im Tourismus natuerlich eine grosse Hoffnung, denn zu bieten hat das Land ja einiges.
Gerade die in den letzten Jahren erfolgten, massiven Investitionen in Polizei und Militaer haben zu einer dramatisch verbesserten Sicherheitslage gefuehrt und so kann man sich in vielen Teilen des Landes sicher bewegen. Im Ergebnis sieht man sehr viel Polizei, Militaer und private Sicherheitsdienste mit teils schweren Waffen, was fuer uns anfangs etwas befremdlich war, fuer Kolumbianer aber ein Zeichen von Fortschritt und Sicherheit bedeutet, welches man nicht mehr missen moechte. Nichts desto trotz gibt es noch Guerillaaktivitaet, allerdings sind touristisch erschlossene Gegenden davon nicht betroffen. Aber der Kampf gegen diese Gruppen, die sich zwischenzeitlich dem Drogenhandel verschrieben haben, ist tagtaeglich in der Presse zu verfolgen. Kaum ein Tag, an dem nicht eine Erfolgsmeldung gesendet wird.
Wir sind sehr froh, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt in Kolumbien waren. Von einem Geheimtip zu sprechen, waere etwas vemessen. Backpacker haben schon lange die schoenen Ecken fuer sich entdeckt. Gegenueber anderen suedamerikanischen Laendern steckt der Tourismus in Kolumbien aber noch in den Kinderschuhen. Das Land und vor allem die Menschen haben es uns sehr angetan und wir werden auf jeden Fall so bald wie moeglich nach Kolumbien zurueckkommen! Und ihr, habt ihr nicht auch Lust bekommen?
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