Ein Gedicht, ein Gedicht – diesmal ueber Laos

18 09 2008

Moegen alle grossen Dichter und -innen
sich auf die Tugend der Nachsicht besinnen,
hier hat sich ein echter Amateuer erdreistet ,
und sich den Bericht in Reimform geleistet.

Zwei reiselust’ge Gestalten,
waren nicht aufzuhalten,
und bevor man sich versah,
waren sie schon nicht mehr da.

Hinaus in die weite Welt
mussten sie ziehen, gewaehlt
hatten sie unter anderem Laos,
leide reimt sich hierauf nur Chaos.

Doch ganz so schlimm kam es eigentlich nicht,
wie nachzulesen in jedem Tagesbericht,
ist Laos ein ziemlich gemuetliches Land,
und auch als „vegessenes Land“ bekannt.

Laissez-faire haben sie dort kultiviert,
und so wird ueberall ungeniert
und ausfuehrlich pausiert und geruht,
den Menschen geht es dabei recht gut.

Zwar fehlt noch einiges an Standard
des Lebens, und das ist hart,
verteilt ist er wie so oft in der Region,
aeusserst selten in gleicher Portion.

Der Mekong praegt dieses schoene Land ,
und das ist allerseits anerkannt,
die Natur hat Traumhaftes erschaffen hier,
wie alle anderen staunen auch wir.

Doch leider, bei einem so grossen Fluss,
der Nachteil folgt in der Regenzeit auf den Guss,
wenn Ueberschwemmungen das Land ueberfluten
und den Laoten Schweres zumuten.

Savannaketh und jede andere grosse Stadt,
die vielmehr mit Doerfern gemeinsam hat,
dass sie echte Kaeffer sind, und frueh
klappen die Gehsteige in die Hoeh.

Herzlich sind die Menschen sehr,
beim ersten Kontakt tun sie sich noch schwer,
da wird erst mal aus der Ferne beaeugt,
schnell ist man dann aber doch ueberzeugt.

Doch Laoten und Fremde, alle hier,
trinken feines Lao-Bier,
das schmeckt sehr gut und ist sehr rein,
so sollten alle Biere sein!

Auf Beer-Lao sind sie zurecht sehr stolz,
da sind sie alle aus gleichem Holz,
es gibt ansonsten auch wenig bekanntes
Laotisches ausserhalb der Grenzen des Landes.

Vom Lao-Whiskey seid jedoch gewarnt,
auch wenn der Barmann Euch umgarnt,
selbst ein einz’ger Lao-Lao fuehrt,
anderntags zu Kopfschmerz, garantiert.

So sind unsere Tage in Laos im Fluge
vergangen, doch hat sich als kluge
Entscheidung herausgestellt, hierher zu gehen,
um eines der schoensten Laender zu sehen.

(Vom Reim-Meister Berti 🙂 )





Tag 117, Auf dem Mekong nach Thailand

2 09 2008

01.09.08

Hurra, unser Boot ist heute nicht einmal zu einem Viertel belegt! Das heisst Platz en masse fuer alle und wir schnappen uns ein paar Sitzkissen und haben nun Liegesitze. Beinahe „First Class“!

Bis zum spaeten Nachmittag tuckern wir bei schoenem Wetter auf dem Fluss, bis wir schliesslich links Thailand und rechts Laos neben uns haben. Leider muessen wir dann irgendwann stehen bleiben, da der Motor ueberhitzt ist. Der Stop wird von der Kapitaensgattin gleich mal zum Shopping genutzt und nach einer Stunde ist sie wieder zurueck mit 2 neuen Matratzen und einem Regal. Wir glauben nicht mehr so ganz an einen technischen Stop, sind aber, da noch gut in der Zeit, alle ziemlich entspannt.

Der Mekong zeigt sich bei abendlicher Sonne noch einmal von seiner schoensten Seite, bevor wir in Houay Xai von Bord gehen. Zusammen mit Walter, einem passionierten Schweizer Reisenden finden wir eine akzeptable Unterkunft und gehen gemeinsam in ein Riverside Restaurant ein letztes Mal laotisch Essen.





Tag 116, Auf dem Mekong nach Thailand

2 09 2008

31.08.08

Nachdem wir den Mekong nun schon hunderte von Kilometern als unseren Begleiter hatten, werden wir die naechsten beiden Tage auf dem Mekong verbringen und an die thailaendische Grenze fahren.

Das sogenannte „Slow-Boat“ (warum wohl?) ist pickepackevoll, denn viele Einheimische, aber auch Touristen haben sich das Rennen angesehen und fahren nun wieder weiter bzw. Heim.

Es gibt nur winzige Holzbaenke, die trotz Polster hart sind, und so stellen wir uns auf eine unbequeme, lange Fahrt ein. Trotzdem ist es schoen, den Mekong vom Wasser aus zu erleben. Es gibt kaum noch Siedlungen und der Fluss wird zusehends schmaler.

Nach fast 10 Stunden (!) sind wir dann in einem Nest namens Pak Beng, in dem es ausser ein paar Gaestehaeusern, Lokalen und Minishops nicht wirklich etwas gibt. Wir suchen uns ein Zimmer, gehen noch eine Kleingkeit essen und fallen tot ins Bett. Generatorstrom gibts sowieso nur bis zehn…

Leider meint ein hirnrissiger Hahn, der seine Unterkunft quasi direkt neben der unsrigen hat, dass er ab 3 Uhr morgens jede halbe Stunde Wettkraehen machen muss, so dass wir nicht wirklich gut schlafen – aber diese Erfahrung haben wir im Fruehaufateher-Laos schon oefters gemacht – entweder knattern ab 5 Uhr die Mopeds am Fenster vorbei oder irgendwelche Tiere schreien um die Wette…





Tag 115, Luang Prabang

2 09 2008

30.08.08

Der Wecker klingelt heute schon um 5 Uhr 30, denn wir wollen uns den morgendlichen Almosen-Gang der Moenche anschauen. Tatsaechlich ist auch schon maechtig was los auf der Strasse, Frauen sitzen mit Koerben und ihren schoensten Sarongs auf der Strasse und die Moenche ziehen schweigend in langen Reihen vorbei und lassen sich Reis, Kekse und andere Kleinigkeiten in ihre Beutel und Umhaengeschuesseln geben, teilweise sind die Moenche schon schwer bepackt mit Tueten und wir fragen uns wer das alles essen soll. Wie jedes Mal, wenn wir auf buddhistische Moenche treffen, sind wir von der Ruhe, die diese ausstrahlen beeindruckt. Die Almosensammlung findet uebrigens ueberall und jeden Morgen bei Sonnenaufgang statt, das ist wohl auch ein Grund dafuer, dass abends bereits ab 11 Uhr ueberall „tote Hose“ ist.

Wir allerdings haben noch keine Lust unser Tagwerk anzugehen und legen uns noch einmal in’s Bett fuer zwei Stunden, da wir erst um 11 Uhr mit Felix und Katrin verabredet sind. Heute ist in Luang Prabang maechtig was los, denn es findet eine Ruderregatta auf dem Fluss statt und ueberall sind Fress- und Marktstaende aufgebaut und von allen umliegenden Doerfern sind Menschen angereist. Die Ruderboote sind riesengross und wir zaehlen teilweise ueber 35 Maenner auf jedem der huebsch bemalten Booten.

Wir finden eine netten Tisch am Ufer im Schatten und koennen von dort aus gut das Geschehen beobachten. Bevor es mit den Ausscheidungsrennen losgeht wird jedes einzeln Boot vorgestellt und die schoensten Maedchen in praechtigen Trachten werden den Fluss hoch- und runtergepaddelt.

Dann endlich geht es los und alle sind voller Eifer dabei. Waehrend bei den Zuschauern das Bier in Stroemen fliesst, rasen jeweils zwei Boote um die Wette – und wenn ueber 30 Maenner die Ruder schwingen, gibt das einen ganz guten Vorschub. Da es fuer uns nicht ganz so wichtig ist, wer das Rennen gewinnt, ziehen wir gegen Nachmittag wieder weiter.

Abends gehen wir – wer haette das gedacht – wieder Fisch essen auf dem Nachtmarkt und anschliessend noch einen Abschiedscocktail trinken, denn morgen geht’s fuer uns weiter in den Norden.





Tag 113, Luang Prabang

29 08 2008

28.08.2008

Heute wollen wir uns Luang Prabang anschauen und es gibt auch einiges zu sehen. Wir starten morgens im Koenigspalast, dem jetzigen Nationalmuseum und arbeiten uns dann ueber diverse Tempelanlagen weiter voran. Alles wunderschoen und vor allem ist die Stadt superschnuckelig und schoen angelegt. Wir fuehlen uns also ziemlich wohl und sind dem kolonialen Charme der Stadt erlegen.

Abends „besteigen“ wir noch den Phu Si, den Stadtberg mit einem Tempel auf der Spitze , um den Sonnenuntergang zu bewundern und werden auch nicht enttaeuscht. Das Abendessen nehmen wir auf einem lokalen Nachtmarkt, wo es superleckeren gegrillten Fisch gibt.





Tag 112, Per Bus nach Luang Prabang

28 08 2008

27.08.08

Per Minibus soll es es nach Luang Prabang gehen. Das sind „nur“ 240 km, allerdings sind die Strassen teilweise in erbaermlichem Zustand, es ist kurvig und geht ueber mehrere Paesse. An mehreren Stellen haben die starken Regenfaelle Erdrutsche ausgeloest oder die Strasse unterspuelt und an einer Stelle muessen sogar alle aussteigen, damit der Bus die meterhohen Erdmassen passieren kann.

Entsprechend langsam kommen wir voran, dafuer entschaedigen jedoch tolle Ausblicke auf Gebirge und bewaldete Huegel. Diese Strecke ist landschaftlich bestimmt eine der schoensten in Laos.

Ziemlich kaputt kommen wir nach 7 1/2 Stunden in Luang Prabang an und sind auf den ersten Blick sehr angetan: Das Staedtchen, das zum Weltkulturerbe erklaert wurde und an einer Mekongschleife liegt, besteht aus vielen kleinen Kolonialbauten und kleinen Straesschen, die teils wunderschoen restauriert worden sind und nun kleine Gaestehaeuser, Restaurants, Bars und schnuckelige Laeden beherbergen. Wie gemacht zum Bummeln. Dazu kommt, dass es insgesamt 41 Tempel gibt, die ebenfalls zum Flair beitragen. Wir haben also viel zu tun die naechsten Tage!

Abends schauen wir uns noch ein wenig um, geniessen ein laotisches Barbecue in einem Gartenrestaurant und schlendern ueber den Nachtmarkt, den es hier taeglich gibt. Oh je! So viele schoene Dinge und wir haben nur so wenig Platz im Rucksack!





Tag 111, Vang Vieng

27 08 2008

26.08.08

Nachts hat es wie aus Kuebeln geschuettet und auch morgens regnet es noch leicht und die Berge sind wolkenverhangen. Eigentlich wollten wir heute „tuben“ gehen, das ist die Hauptattraktion hier, bei der man sich in einem aufgeblasenen Truckreifen 4 km lang den Fluss heruntertreiben lassen kann. Auch wieder so eine zwiespaeltige Sache – zum einen ein Riesenspass in schoener Umgebung, zum anderen saeumen die Strecke viele Bars, die vor allem gegen Spaetnachmittag gut gefuellt sind (mit genannten „Halbnackten“) und die Gegend mit lauter Musik beschallen.

Wir warten erst einmal ab, wie sich das Wetter entwickelt und entscheiden uns gegen Tuben, da es erst nachmittags aufreisst. Statt dessen gehen wir noch eine Runde spazieren und geniessen so den Tag.





Tag 110, Vang Vieng

27 08 2008

25.08.08

Per Fahrrad wollen wir heute die Gegend erkunden und strampeln ein paar Kilometer gen Norden. An einer Farm, die idyllisch am Wasser gelegen ist, goennen wir uns einen leckeren Beerenshake und pausieren etwas, bevor wir weiterradeln. Die Landschaft ist wirklich wunderschoen.

Irgendwann drehen wir dann um und fahren gemuetlich zurueck zu unserem Bungalow, wo wir nach einem Snack erst einmal einen Mittagschlaf machen muessen. Nach einem Abendessen beim Inder zusammen mit Simon, lesen wir noch etwas auf unserer Veranda.