Namaste und Dhanyabat! (Auf Wiedersehen und Danke!)

26 10 2008

Nepal hatten wir urspruenglich nicht auf der Rechnung gehabt, aber nach wochenlangem Reisen durch Suedostasien hat es uns wieder in die Berge gezogen. Und was fuer Berge! Selbst Tirolern, die Berge aus der Naehe kennen, verschlaegt es da den Atem.

Nepal muss man sich „erlaufen“ um einen wahren Eindruck von Land und Leuten zu bekommen. Sind wir zuvor noch nie so lange am Stueck auf „Schusters Rappen“ unterwegs gewesen, in Nepal sind wir auf den Geschmack gekommen. Es ist schon eine tolle Erfahrung, eine so weite Strecke zu Fuss zurueckzulegen und sich immer weiter von der Zivilisation zu entfernen (und natuerlich auch wieder hineinzubegeben).

Der Annapurna-Trek als Nepaleinstieg ist dabei eine tolle Moeglichkeit eine grosse Vielfalt Nepals kennenzulernen – verschiedene Vegetations- und Klimazonen, Religionen und Volksgruppen und natuerlich beeindruckende Berge – so viele und hohe, dass manche 6000er nicht einmal einen Namen tragen…

Aus diesem Grund und auch wegen der guten Lodge-Infrastruktur ist der Annapurna-Circuit (bzw. Abschnitte davon) auch der beliebteste Trek in Nepal. Ab Mitte Oktober und im November waelzen sich hordenweise Trekker ueber die Pfade, was den Genuss bestimmt schmaelert. Wir haben mit unserem Start Ende September auf jeden Fall den richtigen Zeitpunkt getroffen: zum Ende der Regenzeit (bis auf einen Morgen von Regen keine Spur), dafuer blauer Himmel und eine ueberschaubare Anzahl von Wanderern. Wir jedenfalls waren die meiste Zeit des Tages fuer uns unterwegs.

Was ebenfalls zum Wohlfuehlfaktor beigetragen hat waren die Nepali selbst. Stets gutgelaunt und meist ein Lied auf den Lippen, und vor allem sehr kontaktfreudig. Das hat es uns sehr einfach gemacht, uns auch zurechzufinden und jede Menge Spass zu haben.

Zum Chitwan: Diesen koennen wir nur eingeschraenkt weiterempfehlen.Wer nach dem Trekken etwas relaxte (Elefanten)-Animation braucht, ist gut aufgehoben, wer an Wildlife interessiert ist, geht besser nach Afrika.

Uebrigens: Nepal ist ein Eldorado fuer suesse Stueckle und vor allem Apfelkuchen…da kann man sich so manchen Tag versuessen.

Wir jedenfalls sind uns sicher, dass dies nicht unser letzter Aufenthalt in Nepal war. Ideen gibt es einige…wie zum Beispiel ein Campingtrek in unberuehrtere Regionen des Ostens waere genau das Richtige…





Tag 165, Kathmandu

19 10 2008

19.10.2008

Heute geht es recht gemuetlich zur Sache. Eine andere Baeckerei wird zum Fruehstueck ausprobiert. Die haben sogar Illy Kaffee und so muss natuerlich ein Cappucino her…

Die letzten Dinge werden organisiert und ausserdem werden heute die Bilder aus Nepal online gestellt, was auch immer mit einigem Aufwand verbunden ist aber wir wollen unseren geschaetzten Lesern ja schliesslich auch etwas bieten.

Abends heisst es packen und noch ein letztes Mal nepalesisch Essen gehen.





Tag 164, Kathmandu und Patan

19 10 2008

18.10.2008

Wir staerken uns wieder beim Brezelbaecker und arbeiten uns shoppender Weise in Richtung Busstation vor, schliesslich wollen wir ja auch ein paar Souvenirs mitbringen.

Mit einem kleinen Sammeltaxi geht es nach Patan, einer sehr alten und schoenen Stadt suedlich von Kathmandu. Am Durbar Square springen wir ab und tauchen in die Altstadt ein. Auf dem Platz stehen jede Menge Tempel, darunter auch der ungewoehnliche achteckige, steinerne Krishna-Tempel. Vorbei geht es am Patan Museum, einem architektonisch sehr gelungenen Mix aus Alt und Modern, auf einen kleinen Altstadt-Rundgang.

Der Kumbeshwar Tempel ist sehr interessant anzuschauen, wenn auch etwas gewoehnungsbeduerftig fuer uns Europaeer. Auf dem Gelaende treiben sich jede Menge Ziegen und Schafe herum und nehmen die geopferten Fruechte gerne als Futter an. Allerdings hat es auch einen ueblen Gestank, eine Mischung aus gammeligen Fruechten und Tierexkrementen, eine doch recht eklige Angelegenheit.

Am Golden Temple, einem Tempel im Stile des Goldenen Dachls, geht es vorbei bevor wir durch einige Hinterhoefe hindurch am Ende unserer Tour ankommen. Zufaelligerweise befindet sich dort eine (zu Recht) empfohlene Baeckerei, der wir dann doch sehr gerne einen Besuch abstatten und einen wunderbaren Schokoladenkuchen in der warmen Nachmittagssonne geniessen.

Auf dem Weg zurueck nach Kathmandu landen wir in einem Local Bus, der mit einer Schuelerklasse aus West Nepal voll besetzt ist. So wie wir es hier nicht anders kennen sind wir in Null komma nichts in Gespraeche verwickelt und die Busfahrt vergeht wie im Fluge.

Abends treiben wir uns noch ein bisschen im Touristenviertel Thamel herum und natuerlich steht beim Abendessen auch ein Dal Bhat auf dem Speisezettel.





Tag 163, Kathmandu

18 10 2008

17.10.2008

Fruehstueck gibt’s heute in Thamel (Touristenviertel) in einer Baeckerei, wo es – haltete Euch fest – Brezeln gibt. Die sind zwar nicht mit den besten aus dem Remstal vergleichbar, aber noch monaten Entzug recht lecker!

Anschliessend fahren wir ein paar Kilometer stadtauswaerts zum Bodnath Tempel, der groessten Stupa in Kathmandu und einem bedeutenden buddhistischen Zentrum der Tibeter. Auch hier taucht man wieder in eine ganz andere Welt ein – viele Frauen tragen tibetische Trachten und Moenche halten Zeremonien ab. Wir schlendern ein paar Mal um die Stupa herum (natuerlich im Uhrzeigersinn!) und geniessen die verkehrsfreie Ruhe.

Danach geht es weiter zu einem der bedeutendsten Hindu-Tempel, dem Pashupatinath. Jeder Hindu sollte einmal in seinem Leben in diesen Tempel in Nepal gepilgert sein. Der Haupttempel ist fuer Touristen nicht zugaenglich, aber von einem Huegel aus lassen sich ein paar Eindruecke der Anlage erhaschen. Die Anlage selbst ist am Bagmati-Fluss gelegen, ein heiliger Fluss, der in den Ganges fliesst, also ist es der Wunsch vieler Hindus, an diesem Fluss nach dem Ableben verbrannt zu werden. Diese Kremationen finden dort rund um die Uhr statt, auch waehrend wir dort sind unter reger Zuschauerbeteiligung. Am Fluss werden die Toten auf Holzstoessen verbrannt und die Asche anschliessend in den Fluss gekehrt. Fuer uns ein eindrueckliches Erlebnis, so einer Zeremonie beizuwohnen. Stirbt beispielsweise ein Elternteil, werden den Soehnen am Fluss die Haare komplett geschoren und diese ganz in weiss angezogen. 14 Tage sind diese dann „unberuehrbar“.

Zwischen dieser ganzen Trauer und Zeremoniell der brennenden Holzstoesse schwimmen Kinder im Fluss, wird Muell in den Fluss gekippt, springen Affen wild ueber die Anlage – wir schwanken zwischen Staunen, tiefem Eindruck und Ekel – noch eine andere Welt, die sich uns eroeffnet.

Abends gehen wir nochmals etwas shoppen in Thamel, wir koennen’s einfach nicht bleiben lassen…und landen zum Abendessen in einem netten Nepali-Lokal. Dort treffen wir Julia und Martin, denen wir bereits auf dem Anapurna-Trek ueber den Weg gelaufen sind und die im gleichen Hotel wohnen. Beide sind auf halbjaehriger Tour. Wir unterhalten uns sehr nett und verabreden uns noch auf ein Bier in Thamel. Bei ein paar Bieren schaffen wir das, was wir die letzten Wochen in Nepal nicht mehr geschafft haben – den Abend bis fast 11 Uhr zu verquatschen. Wir sind ja zu wahren Frueh-Zu-Bett-Gehern mutiert waehrend dem Trek. Das muss wieder geaendert werden und wir fangen sofort mit der Therapie an!!





Tag 162, Zurueck nach Kathmandu

18 10 2008

16.10.2008

Vor dem Fruehstueck brechen wir nochmals zu einer Vogelbeobachtung auf und sehen auch tatsaechlich ein paar schoene Exemplare. Danach sind wir jedoch ganz froh, dass es wieder nach Kathmandu geht – das Programm im und am Chitwan konnte uns nicht so vom Hocker reissen. Jetzt wollen wir mal wieder unsere Homepage aktualisieren, unsere Rueckfluege checken (wir hoffen auf keine weiteren Ueberraschungen unserer Lieblingsairline) und noch etwas die Gegend um Kathmandu erkunden.

Die Rueckfahrt bei heissen Temperaturen ist mal wieder anstrengend, vor allem die letzten Kilometer vor und in Kathmandu. Der Verkehr ist ein einziges Chaos, um jeden Zentimeter Strasse wird gerangelt und die Nepali gehen davon aus, dass dauerhaftes Hupen die Situation besser macht – vielleicht ist es auch nur Stressabbau.

Bis wir dann endlich wieder in unserem Hotel sind, reicht die Energie noch fuer etwas Internet, Telefonate und einen Berg Waesche (11,5 kg nach all dem Trekking inkl. Schlafsaecke) und einen kurzen Strassensnack.





Tag 161, Chitwan Nationalpark

16 10 2008

15.10.2008

Nach einem fruehen Fruehstueck geht es schon los zu einer sogenannten Elefantensafari – auf dem Ruecken eines Elefanten wird durch den Park geritten, um von dort oben Wildtiere beobachten zu koennen. Hoert sich an sich nicht schlecht an, waeren da nicht Horden von nepalesischen Schuelern, die ebenfalls durch den Wald reiten und denen wohl niemand gesagt hat, dass man fuer Tierbeobachtungen leise sein muss. Also ist der Wald erfuellt von Geschrei und Gelaechter und wir fuehlen uns mehr in einem Vergnuegungspark als auf einer Safari. Trotzdem sehen wir zwei Rhinos, ein paar Hirsche und eine Adler – wir vermuten, dass diese taub und blind waren oder unter Drogen standen, um bei diesem Tumult nicht Todesaengste zu bekommen. Schade drum, kein Vergleich mit Suedafrika…

Vor der Mittagszeit werden die Elefanten im Fluss gebadet – dabei kann man auf dem Ruecken sitzen und der Elefant spritzt einen nass oder schuettelt einen ab…ganz lustige Sache, Touristenentertainment eben…

Nachmittags geht’s dann nochmal mit dem Kanu los, der Fluss ist ganz huebsch und wir sehen zwei Krokodile und ein paar Voegel, anschliessend geht’s zu Fuss zur Elefanten-Aufzuchtstation. Dort wird der Dickhaeuter-Nachwuchs aufgezogen und ausgebildet.

Der Abend vergeht mit einem Dal Baht Buffet und einer Tharu-Tanzshow.





Tag 160, Von Pokhara zum Chitwan Nationalpark

16 10 2008

14.10.2008

Per Touristenbus geht’s morgens in Richtung Sauraha. Nach nur 5 Stunden sind wir im Sueden Nepals im Royal Chitwan National Park. Rhinozerosse, Krokodile und andere wilde Saeugetiere soll es hier geben, darunter auch bengalische Koenigstiger, die man jedoch kaum zu Gesicht bekommt.

Unser Resort ist ok, nicht besonders luxurioes, aber wie immer gilt auch hier „you get what you pay for“ und wir wollten eben nicht hunderte von Dollar in diese drei Tage investieren.

Das Progamm beginnt nach dem Mittagessen erst einmal mit Siesta, was uns sehr recht ist – wir haben uns in Pokhara frischen Lesestoff besorgt und ein bisschen Mittagsschlaf hat noch keinem geschadet.

Gegen Abend laufen wir noch etwas durch das Dorf des Tharu-Stammes, der hier lebt. Ausserdem laufen wir noch ueber das Gelaende der Army-Elefanten, bevor es an den Rapti-River zum Sonnenuntergang geht. Da es nur einen Ort gibt, der am Parkeingang liegt, haben sich quasi alle Touristen dort versammelt, um Bilder zu schiessen. Das Ufer ist bestens augestattet mit Liegestuehlen und Tischen (erinnert einen fast an diverse Stadtstraende), so dass jeder einen First-Class-Blick auf den Fluss hat.

Nach dem Sundowner-Bier geht’s zurueck ins Resort und zum Abendessen unterhalten wir uns noch nett mit 2 Chinesen, von denen der eine schon sehr viel rumgekommen ist.





Tag 159, Pokhara

16 10 2008

13.10.2008

Ausschlafen…Fruehstueck in der German Bakery kaufen und im Garten mit Kaffee geniessen…Bummeln und Lassi-Schluerfen am Ufer…Momo-essen bei Pokharas nettem Koch…Lesen…abends die nachverhandelte Massage „einkassieren“…ein superleckeres Dal Baht bei einer nepalesischen Mama geniessen…

Was fuer ein entspannter Tag! Den haben wir uns redlich verdient und vor allem verlangt unser Koerper danach, also kosten wir das suesse Nichtstun minutioes aus!