Tag 320, Palmari Jungle Lodge nach Tabatinga/Leticia

24 03 2009

23.03.2009

Da die mit uns gemeinsam abreisenden Amerikaner heute noch einen Flieger nach Bogota erwischen muessen, geht’s bereits um halb acht los. Waehrend sie immer etwas auf heissen Kohlen sitzen, geniessen wir die Rueckfahrt ueber den Amazonas einfach – es ist wahrer Luxus Zeit zu haben und nicht hetzen zu muessen!

Wir bleiben nochmals eine Nacht in  Letitia, koennen in Ruhe unsere durchgeschwitzten Klamotten waschen, unsere Mueckenstiche pflegen und etwas ausspannen. Waehrend in Letitia ein heftiges Gewitter mit Regenmassen niedergeht, freuen wir uns, dass es uns im Regenwald bei unseren Aktivitaeten kein einziges Mal eingeregnet hat :-))





Tag 319, Palmari Jungle Lodge

24 03 2009

22.03.2009

Morgens sollen die Fische ja am besten beissen, also gehen wir Piranhas angeln an eine kleine Lagune. Waehrend unser Guide fuenf verschiedene Arten an den Haken bekommt, gehen wir leer aus und fuettern eben die kleinen gefraessigen Fischlein mit unseren Fleischkoedern, die sie sehr kunstfertig vom Haken knabbern. Dafuer haben wir aber besonderes Glueck und sehen Aeffchen durch die Baeume springen als wir in stiller Verzweiflung ob unseres Anglergluecks im Boot sitzen.

Zwischenzeitlich ist in der Lodge eine riesige Schuelergruppe angekommen, die ein paar Tage „Unterricht im Dschungel“ machen. Wir befuerchten schon Laerm und Chaos, doch die Kids sind superhoeflich und extrem anstaendig. In Deutschland waere so ein Ausflug undenkbar!

Das weiterhin fantastische Wetter nutzen wir nachmittags zum Kanufahren im Einbaum. Nicht ganz einfach und echt anspruchsvoll fuer den Gleichgewichtssinn, dafuer kann man fast geraeuschlos durch das Wasser gleiten. Wieder sehen wir eine Menge rosa und graue Delfine, die sich ab und an den Spass erlauben direkt neben dem Boot prustend aufzutauchen und wir uns jedes Mal dabei erschrecken 😉

Abends erzaehlt ein Schamane den Kindern Geschichten aus dem Amazonasgebiet und wir versuchen mit unseren Spanischkenntnissen ein bisschen etwas mitzubekommen, was gar nicht so einfach ist. Aber mit einem leckeren Caipi in der Hand und einem tollen Ausblick auf einen wunderschoenen Sternenhimmel laesst es sich auch ganz gut aushalten 😉





Tag 318, Palmari Jungle Lodge

23 03 2009

21.03.2009

Diesen Morgen wollen wir Kayakfahren. Mit einem Guide paddeln wir durch den momentan in der Regenzeit ueberschwemmten Wald und geniessen die Ruhe bzw. die Geraeusche des Waldes. Gleich zu Beginn sehen wir rosa Delfine, die man hier oft beobachten kann.

Nachmittags spazieren wir in das nahegelegene Dorf San Pedro und lassen uns einiges ueber deren Lebensweise erklaeren. Beim anschliessenden Delfin-Watching haben wir fantastische Abendstimmung und wunderbares Licht und koennen zuhoeren bzw. -schauen, wie der Tag zuende geht und der Dschungel erwacht.

Als es dann dunkel ist, geht es los zum Cayman-Waching. Dazu leuchtet der Guide mit einer starken Lampe ins Schilf und der geblendete Cayman ist dadurch so irritiert, dass man ihn fangen kann. Wir finden zwar nur Babycaymane, aber die kann man dafuer ins Boot nehmen und gut anschauen. Aber bereits das 40 cm grosse Exemplar des schwarzen Caymans ist extrem bissig und beisst den Guide mit den stecknadelspitzen Zaehnen in den Finger, woraufhin ihm das Maul zugebunden wird…

Da wir ja nun in Brasilien sind, lassen wir den Abend standesgemaess mit leckeren Caipirinhas auf der Terrasse ausklingen.





Tag 317, Palmari Jungle Lodge

23 03 2009

20.03.2009

Um zu unserer Lodge zu kommen, geht es nach dem Fruehstueck zuerst mit dem Schnellboot amazonasabwaerts bis nach Benjamin Constant. Dort wird ein Taxi angeheuert, mit dem es ueberland eine Abkuerzung nach Atalaia do Norte gibt. Hier werden wir vom Boot der Lodge aufgenommen und fahren noch einmal eine Stunde einen Nebenarm des Amazonas hinauf.

Rechtzeitig zum Essen (und vor dem mittaeglichen Regenschauer) sind wir schliesslich in der sehr huebschen Dschungellodge. Nachmittags gehen wir mit dem Chefguide Maneu auch gleich auf eine ausgiebige Tour in den Wald. Wir erfahren viel ueber die Pflanzen und Tiere, versuchen uns eher erfolglos im Baumklettern im einheimischen Stil und kuehlen uns im angnehm remperierten Nass einer Lagune. So macht Regenwald erkunden Spass, vor allem auch, weil das Wetter erstklassig ist.

Wir machen auch Bekanntschaft mit den unliebsamen Genossen im Urwald – zum einen Moskitos, die sich gut durch Repellent vom Leibe halten lassen und sogenannten Hen-Hens, kleine Muecken, die einem unbemerkt die Haut „durchloechern“ und kleine Blutblasen hinterlassen, die am naechsten Tag tierisch jucken. Schon bald sind wir uebersaeht mit roten Punkten…





Tag 316, Von Iquitos nach Tabatinga (Brasilien)

20 03 2009

19.03.2009

Schon um sechs Uhr morgens geht unser Schnellboot in Richtung des peruanisch-brasilianisch-kolumbianischen Dreilaenderecks. Und wenn wir von Schnellboot (Agencia Golfinho) sprechen, meinen wir auch schnell… Immerhin sind es bis dorthin fast 380 km! Trotzdem ist die Fahrt komfortabler und schneller als erwartet und  das Boot gleitet auf dem ruhig dahinfliessenden Amazonas rasant dahin. Nett ist auch, dass man ein Fruehstueck und Mittagessen an Bord bekommt und zudem mit Filmen und Musikvideos unterhalten wird.

Nach nur 8,5 Stunden erreichen wir St. Rosa, den peruanischen Grenzposten, wo wir erst einmal mit einem heftigsten tropischen Regenguss begruesst werden. Ratzfatz haben wir den Ausreisestempel im Pass und mit einem kleinen Boot geht es auf die andere Flussseite. Dort befindet sich die kolumbianische Stadt Leticia und die brasilianische Stadt Tabatinga. Beide Staedte sind zusammengewachsen und da die dortigen Grenzposten ein extrem entspanntes Verhaeltnis zueinander haben, kann man sich ohne Formalitaeten zwischen beiden Staedten bewegen. Da wir ab morgen erst einmal fuer ein paar Tage in den brasilianischen Dschungel gehen, holen wir uns diesen Einreisestempel. Unglaublich, aber die Grenzbeamten sprechen weder Englisch noch Spanisch und Portugiesisch hoert sich in unseren Ohren eher wir russisch (wirklich!) an. Aber der extrem coole brasilianische Grenzbeamte mit Basecap, Jeans, Dienst-T-Shirt und Dienstrevolver im Oberschenkelhalfter ist sehr nett und wir bekommen auch dies hin.

Da es in Leticia bessere Uebernachtungsmoeglichkeiten gibt, geht es auf die kolumbianische Seite. Hier ist alles ziemlich relaxed – niemand scheint es eilig zu haben und wir genehmigen uns erst einmal einen echten kolumbianischen Kaffee. Nach peruanischen Nescafe-Verwoehnwochen ein echtes Highlight!