Bei den Kiwis…

7 12 2008

Ueberall nur Kiwis. Menschen, Voegel und Fruechte, alles ein und dasselbe. Da kann man schon einmal ein bisschen verwirrt sein. Aber wir hatten schliesslich 7 Wochen und 6822 km Zeit, um alles auf die Reihe zu bekommen. Folgendes haben wir herausgefunden:

Nach Monaten von teils chaotischen Verhaeltnissen (z.B. verkehrstechnisch), exotischem Essen, Kommunikation mit Haenden und Fuessen, fremden Kulturen und Sitten sind wir zuerst einmal wieder zurueck in der Zivilisation gelandet – wohltuend. Oder doch nicht?

In Neuseeland gibt es an jeder Ecke alle bekannten Fast-food-Ketten – nach Monaten Streetfood brauchen wir das ueberhaupt nicht. Aber die Kiwis lieben es, auf einem Parkplatz tuetenweise dieses Zeugs zu verdruecken – und teilweise sieht man es ihnen dann auch an.

Der erste Bungeejump hat in Neuseeland stattgefunden – seither kann man an jeder nur erdenklichen Ecke sich mit Action und Adrenalin abfuellen lassen: Bungee, Giant-Swing, Skydive, Aerobatics, Rafting, Abseiling, Jetboating, Helibiking – es gibt wirklich alles. Allerdings hat alles auch seinen Preis und so muss man sich auf das ein oder andere beschraenken. Alles passt definitiv nicht in ein Weltreisebudget, zumal Neuseeland ohnehin ein westliches Preisniveau hat. Wir haben uns ein paar Aktivitaeten, die eher neuseelandtypisch sind, ausgesucht und uns ansonsten in der (kostenlosen) Natur und Landschaft ausgetobt.

Neuseeland hat eine relativ junge Geschichte, vor allem verglichen mit Europa (erste Besiedlung durch Maori ca. 1200 nC, durch Europaeer ca. 1814 nC) – das spuert man vor allem in den kleineren Staedten auf dem Land. Diese haben oft vergleichsweise wenig Charme, sondern sind einfach nur zweckmaessig: eine Hauptstrasse, ein Supermarkt, 3 Take-aways, 3 Krims-Krams-Laeden, 1 Tankstelle, eine supersaubere oeffentliche Toilette und auf jeden Fall eine Touristinfo. Letzteres auch dann, wenn man sich mangels echter Attraktionen etwas an den Haaren herbeigezogenes ausgedacht hat, wie z.B. ein Heritage Museum in einem Ort, in dem der Gemeindegruender selbst gerade einmal 60 Jahre tot ist.

Neuseeland besticht vor allem durch seine Urspruenglichkeit und Diversitaet – auf kleinstem Raum (268 Tkm2) findet man so viele Naturschoenheiten wie fast nirgendwo. Und das quasi ohne Besiedlung… Die Landschaft ist von bestechender Schoenheit. Immer wieder „umgehauen“ hat uns die Farbe des Wassers hier – ob Seen, Fluesse oder das Meer – solche Gruen- und Blautoene haben wir bisher nirgendwo gesehen. Wenn wir es nicht besser wuessten, wuerden wir den Kiwis Manipulation unterstellen.

Wetterkapriolen sind ebenfalls eine Besonderheit: war es gestern noch schoenstes Minirock- und Flipflopwetter, kann es heute schon sein, dass man Doppeljacke und feste Schuhe braucht, weil es stuermt und regnet.

A propos Kleidung – hierzu haben Kiwis ein ganz besonderes (aus unserer Sicht etwas gestoertes) Verhaltnis: Egal welches Wetter, kurze Hosen (aber richtig kurz im Stile der fruehen 80er) sind ein Muss, wird es dann doch mal frostig, kann man ja immer noch eine lustig gemusterte Leggins drunterziehen (gilt auch fuer Maenner!). Dafuer waermt man seinen Kopf etwas ausfuehrlicher mit einer Wollmutze oder sonstigen coolen Kopfbedeckung. Schuhe sind auch so ein Thema: anfangs haben wir uns noch ueber die vielen Barfusslaeufer vor allem in Supermaerkten gewundert. Zwischenzeitlich haben wir uns dran gewoehnt, ganze Familien im Woolworth ohne Schuhe anzutreffen.

Kiwis sind notorisch gut drauf, superfreundlich und sehr kontaktfreudig. Ein Schwaetzchen hier, ein Witz dort, alles easy, alles cool. So kommt der Kiwi gut durch den Tag und uns freut’s. Nein, im Ernst, die Kiwis sind teilweise etwas schraege, aber definitiv liebenswerte Voegel, aeh Menschen.





Tag 214, Auckland

7 12 2008

07.12.2008

Mit dem Boot fahren wir gegen Nachmittag nach Devonport, einem kleinen Staedtchen gegenueber von Auckland. Vom dortigen Viktoria Hill hat man eine wunderschoene Aussicht auf die Skyline Aucklands.

Im Park am Faehranleger findet ein Open Air Rock-Concert statt, wo wir noch etwas lauschen, bevor wir wieder zurueckfahren. Es ist fast schon sommerlich heiss und die ersten Kiwis stuerzen sich in’s Meer.

Unseren letzten Abend in Neuseeland verbringen wir mit Pasta und Wein…





Tag 213, Auckland

7 12 2008

06.12.2008

Der Sommer ist da! Und das mitten im Advent. Also schlüpfen wir in unsere kurze Hose bzw. Rock und machen uns auf vorweihnachtliche Erkundungstour in Auckland Downtown. Ueberall treffen wir auf Santa Clause, der im  im Schnee dekoriert ist, das scheint trotzdem wohl immer noch das Ideal von Weihnachten zu sein…

Gegen Mittag fahren wir auf den fast 300 m hohen Skytower und geniessen die Rundum-Aussicht auf Auckland von 220 m.  An diesem Wochenende ist auch Santa Clause im Skytower und wir nutzen die Gelegenheit zu einem netten Fotoshooting.

Anschliessend fuehrt uns unser Weg zum Viktoriapark, wo wir nach einem kurzen Bummel ueber den etwas ramschigen Markt uns in den Park zurueckziehen und den diversen Cricketspielen zuschauen, die dort stattfinden. Die Zaehlweise und auch die Regeln erschliessen sich uns nicht wirklich. Zu viele Spieler stehen untaetig auf dem Feld…so jedenfalls sieht es fuer uns aus…

Zum Abschluss sehen wir uns noch den Hafen an, der mit vielen Restaurants, Bars und Museen in einer kuerzlich erfolgten Sanierung gemuetlich gestaltet worden ist.





Tag 212, Auckland

5 12 2008

05.12.2008

Nachdem wir erst einmal tierisch verschlafen haben machen wir uns auf die Suche nach einem Fruehstueck aus dem Supermarkt. Das ist ein gar nicht so einfaches Unterfangen mitten im Stadtzentrum. Aufgrund der absolut unverschaemten Preise gibts eben nur teure Cornflakes mit teurer Milch *grummel*…

Den Nachmittag verbringen wir in Parnell, einem netten Stadtteil Aucklands und im Auckland Museum, wo wir vor allem von der momentanen T. Rex Ausstellung fasziniert sind. Das Chicago Museum hat das besterhaltendste und fast komplette Skelett bzw. Fossil ueber den Sommer nach NZ ausgeliehen…

 

Nach ein paar Museumsbesuchen in NZ koennen wir nur bestaetigen, dass man sich wahnsinnig viel Muehe gibt, Sachverhalte spannend und interaktiv aufzubereiten – Museen machen hier richtig Spass!

Nach einem letzten Fish’n Chips (uebrigens x-mal besser als unsere ersten und letzten) muessen wir mal wieder eine Internetsession einlegen, um die Zuhausegebliebenen mit ein paar Bildern zu versorgen. Die letzten Wochen gabs ja „nur“ Lesestoff…





Tag 211, Christchurch nach Auckland

5 12 2008

04.12.2008

Nachmittags geht unser Flieger nach Auckland, wo wir noch ein verlaengertes Wochenende verbringen werden. Bertrams Eltern bleiben noch etwas in Christchurch bevor es naechste Woche ueber Sydney wieder zurueck ins verschneite Tirol geht.

Mit dem Bus fahren wir vom Flughafen Auckland in die City und stellen erfreut fest, dass man auch in einem Backpackerhostel „upgegradet“ werden kann: Wir bekommen ein Doppelzimmer mit eigenem Bad zum guenstigeren Preis…*freu*

Abends gehen wir noch ins Kino – der neue Bond, James Bond muss es heute sein…





Tag 210, Christchurch

5 12 2008

03.12.2008

Christchurch ist wirklich eine huebsches Staedtchen – beinahe fuehlt man sich ins England des 19. Jhdts. zurueckversetzt. Die Temperaturen werden so langsam sommerlich und wir bummeln durch die vielen Gassen, Plaetze und Parks bis zum Cathedral Square.

Den letzten gemeinsamen Abend mit Bertrams Eltern „begehen“ wir in einem Steakhaus, in dem wir uns wunderbares Lamm, Steak und Wild munden lassen….yummie..





Tag 209, Timaru nach Christchurch

5 12 2008

02.12.2008

Obwohl es in Timaru nicht wirklich viel zu sehen gibt, nehmen wir die wenigen Moeglichkeiten wahr und starten morgens in den sehr huebschen Botanischen Garten. Erstaunlich gross und vielfaeltig fuer diese eher kleine Stadt mit Rosengarten, mehreren Teichen und Volieren.

Anschliessend besuchen wir noch die Aigantighe Art Gallery, eine der groessten privaten Sammlungen in Neuseeland und in einer wunderbaren alten Villa untergebracht.

In Christchurch angekommen heisst es erst einmal schnell den Camper auf Vordermann bringen und Abschied von unserer Wohnung der letzten 6 Wochen nehmen – ein bisschen wehmuetig kann man da schon werden…

Abends nutzen wir die Kueche in unserem tollem Motelappartement und machen uns zu viert einen gemuetlichen Abend.





Tag 208, Dunedin nach Timaru

5 12 2008

01.12.2008

Den Morgen geniessen wir noch in Dunedin, mit einem ausgedehnten Fruehstueck bei Steve und Eva. Das Wetter treibt uns nicht wirklich hinaus, es regnet immer noch.

Trotzdem brechen wir zu den Moeraki Boulders auf, das sind am Strand freigelegten Steinkugeln. Es handelt sich hierbei um ein echtes Naturwunder, dessen Entstehung noch immer nicht ganz geklaert ist. Die bis zu mehrere Meter grossen Steinkugeln ziehen jede Menge Touristen an und ergeben schoene Fotomotive, auch wenn es regnet. Allerdings sind diese dann eher grau in grau 😉

Nachmittags bleiben wir noch in Oamaru stehen, einer entzueckenden kleinen Stadt. Dort besuchen wir auch die kleinsten neuseelaendischen Pinguine, die Blaupinguine. An einem grossen Brecher schlagen die Wellen maechtig dagegen und es sprizt und gischtet gewaltig. Da kann man sich schon mal verschaetzen und ist dann vom Scheitel bis zur Sohle nass…

In Timaru beziehen wir unser Quartier und braten uns Feines von der neuseelaendischen Weide.