Flashlights of Mongolia

17 06 2008
  • Supernette und hilfsbereite Mongolen, die einem ueberall Hilfe anbieten. Sie sind wenig scheu, sehr kontaktfreudig und staendig zu Spaessen aufgelegt. Da stoert es dann auch nicht weiter, dass unser Mongolisch bzw. deren Englisch recht schlecht ist.
  • Gewoehnungsbeduerftige Kulinarik, die wir allerdings nur ansatzweise probieren mussten/durften. Die Mongolen haben verstanden, dass Schafinnerreien, Knorpel und Fett fuer uns keine Delikatessen sind. Mongolen hassen dafuer Gemuese und Salat.
    @ Presse…waer doch was fuer Dich !?
  • Es ist faszinerend, an welchen Orten Nomaden mit ihren Herden leben und dem kargen Boden noch Futter abgerungen werden kann. Ein einfaches Leben mit ganz anderen Lebensinhalten.
  • Die Weite und die Naturvielfalt des Landes – unbeschreiblich!
  • Wer auf komfortabel und Luxus steht, sollte sich definitv ein anderes Reiseland aussuchen – harte Betten und Schotterpisten koennen einen Reisetag zur Tortur werden lassen.




Tag 40, Warten auf MIAT…

17 06 2008

16.06.2008

Wir berichten beinahe Live vom Dschingis Khan Aiport, wo uns der einzige WiFi Hotspot schlussendlich im Stich gelassen hat…und das kam so…

Eigentlich hatte der Tag ja ganz gut angefangen, gemuetlich fruestuecken, zusammenpacken und dann zum Flughafen. Dort gab es allerdings gleich eine grosse Ueberraschung – unser Flug ist um 8 Stunden verspaetet. Aufgrund eines Sandsturms gestern abend sind saemtliche Fluege ausgefallen und die Auswirkungen ziehen sich heute noch durch den ganzen Tag. Ausser einer etwas aetzenden Wartezeit am unattraktiven Flughafen gibt es aber 2 positive Aspekte: Zum einen sparen wir eine Uebernachtung in Seoul, denn wir haben jetzt einen Nachtflug und –  das ist das viel bessere – wir koennen das Spiel Deutschland gegen Oesterreich live an Flughafen in Seoul anschauen, denn die Flughafenbusse fahren erst morgens wieder und das passt genau zu unserer Ankunft. Die fussballverrueckten Koreaner werden bestimmt einen TV fuer uns bereitgestellt haben!

Zwischenzeitlich vertreiben wir uns die Zeit mit Lesen, Bericht schreiben und einem netten koreanischen Maedel, das in der gleichen Warteschleife steckt wie wir. Wir verstehen uns gleich gut und sie laedt uns noch zu sich ein…mal sehen vielleicht kriegen wir das ja hin.

So sind wir demnaechst dann auf dem Weg…morgen mehr!





Tag 39, Rueckkehr nach Ulan Bator

15 06 2008

15.06.2008

Heute startet der Tag etwas frueher, schliesslich wollen wir alle zurueck nach UB. Das Wetter ist wieder besser und wir duesen recht flott auf einer durchgehend asphaltierten Strasse los, wie wir uns freuen… Unser Fahrer hat dann aber doch noch eine Abkuerzung auf Lager und so wird es leider nichts mit dem entspannten Cruisen auf der Schnellstrasse. Noch einmal geht es fuer eine gute Stunde ueber Stock und Stein, aber auch das halten wir noch aus…

Zurueck in UB werden erst einmal die geschundenen Koerper ausgiebig gepflegt und dann geht es nach einam kleinen Snack auch gleich los, damit unsere lieben Leser wieder mit neuem Stoff vesorgt sind…

Abends steht noch ein sehr empfehlenswerter Inder auf dem Programm, nach den letzten zehn Tagen Mongolisch brauchen wir dringend mal wieder etwas Abwechslung auf dem Speiseplan.

Morgen nehmen wir dann den Flieger nach Seoul/Suedkorea und reisen landestypisch mit der mongolischen Fluglinie MIAT vom Chinggis Khan International Airport ab. Die naechsten Berichte schreiben wir dann schon aus Korea!





Tag 38, Tour in die Zentral- und Nordmongolei

15 06 2008

14.06.2008

Bei zunehmend schlechter werdendem Wetter geht es weiter.  Kurz hinter der Stadt Bulgan hat der Offroad-Teil unseres Abenteuers ein Ende – es geht auf einer asphaltierten Strasse weiter! In Erdenet, wo die zehntgroesste Kupfermine der Welt das Bild bestimmt, geht es erst einmal auf den Markt – wir brauchen ja noch unser Ziegenfleisch. Mit ca. 5 kg (fuer 5 Personen!) Rippchen und weiteren Teilen verlassen wir den Lebensmittelmarkt, der aber der mongolischen Kulinarik angepasst, fast nur aus Metzgern besteht und weiter geht es.

Unser Fahrer, der wegen seiner diversen Faehigkeiten wie z.B. Autos reparieren, einer praezisen Offroad-Fahrweise sowie gewissen Fertigkeiten beim Ziegenschlachten bei uns nur mehr „Dr. Erkman“ heisst, laesst beim Mittagessen, wie immer, alles Gemuese aus seiner Suppe beiseite und konzentriert sich viel lieber auf die riesigen Fettstuecke.  Sein Kommentar: „Vegetables no good, meat good!“ – ein waschechter Mongole eben.

Bei heftigem Wind und Regen fahren wir zum beruehmten Kloster Amarbayasgalant. Waehrend unsere Ziege zubereitet wird, sehen wir uns noch das Kloster an. Eine sehr beeindruckende Anlage. Bis auf den Haupttempel sind alle andere geschlossen und bis auf ein paar fussballspielende Nachwuchsmoenche auch niemand anwesend, der uns weiterhelfen kann.

Abends wird dann erst einmal ausfuerhlich gespeist, das ganze ist doch recht urspruenglich – mit den Haenden… Aber ganz lecker…wenn uns auch etwas die Beilagen fehlen 😉 Draussen wuetet inzwischen ein Sandsturm. Im Anschluss spielen wir noch eine Runde Karten – „Schwimmen“ ist da wirklich einfach und macht viel Spass – und geniessen unseren letzten Abend dieser Tour.





Tag 37, Tour in die Zentral- und Nordmongolei

15 06 2008

13.06.2008

Fahrtag! Wieder einmal ueber Erdpisten und Schotterwege fahren wir zurueck nah Moeroen und dann ostwaerts bis hinter Khutag-Oendoer. Ein superidyllisch gelegener Ger-Platz an einem Fluss fuer diese Nacht – Hurra!

Nach dem Abendessen duerfen wir dann noch bei der Zubereitung des traditionellen Khorkhog zuschauen – dazu wird eine Ziege nach mongolischer Art geschlachtet: Schnitt am Bauch, mit der Hand zum Herz der Ziege, dort eine Arterie abgeklemmt und das war’s mit dem gluecklichen Ziegenleben. Anschliessend wird die Ziege gehaeutet und zerlegt. Bei der ganzen Prozedur fliesst quasi kein Blut und wir bekommen eine Gratis-Anatomiestunde, die weniger schlimm war als befuerchtet. Zur Zubereitung werden dann saemtliche Teile zusammen mit etwas Gemuese und siedend heissen Steinen in eine Milchkanne geschichtet, luftdicht verschlossen und eine halbe Stunde ins Feuer gelegt. Das ganze ist dann je nach Schicht mehr Suppe bis hin zu richtigem Barbecue. Nachdem wir unserem Fahrer vorschwaermen, dass wir das auch gerne probieren wuerden, schlaegt er kurzerhand vor, das morgen abend eben auch zu tun. Nur eben ohne Live-Goat-Kill – fuer’s gute Gewissen ;-), wir werden unser Fleisch auf dem Markt kaufen.





Tag 36, Tour in die Zentral- und Nordmongolei

15 06 2008

12.06.2008 

Der Regen der nachts eingesetzt hat ist morgens zwar schwaecher geworden, aber es nieselt immer noch und es ist ziemlich kalt geworden. Wir beschlissen, keine Hektik zu haben und als die beiden Toechter des Camps mit roten Ohren vor unsere Tuer stehen und uns kichernd einen Zettel ueberreichen, auf dem in Schreibschrift steht „Have you breakfast at 9 o’clock?“ stimmen wir spontan zu. Schon lange hatten wir kein so gutes Fruehstueck mehr und so gestaerkt brechen wir auf den Rueckweg auf. Unterwegs werden wir von leichtem Schneefall ueberrascht…unglaublich, wie wechselhaft es hier sein kann. Gestern sind wir noch in kurzen Hosen gewandert.

Nachmittags zurueck im Dorf werden wir von einem Fischer angesprochen, ob wir geraeucherten Fisch kaufen wollen. Das ist genau der richtige Lunch nach einer langen Wanderung – und kaltes Bier haben wir ja auch noch im Bus!

Der Tag ist aber noch nicht zu Ende – wir wollten ja noch reiten gehen. Ein Muss in der Mongolei! Als unerfahrene Reiter machen wir einen nur 2-stuendigen Ausritt, der superschoen ist und mal ganz andere Perspektiven bietet. Uebrigens ist das Wetter zwischenzeitlich wieder sonnig und der Himmel blau und die Temperaturen mild. Die Pferde sind teilweise recht stur und bockig, was jedoch typisch ist, da diese die meiste Zeit frei draussen herumspringen koennen und zum Reiten eingefangen werden. Am Ende des Tages wissen wir alle, was heute fuer ein anstrengender Tag in unseren Beinen (und Hinterteilen) steckt. Zur Belohnung gibt es im Camp zum ersten Mal seit 7 Tagen eine Dusche – und dazu noch heiss!





Tag 35, Tour in die Zentral- und Nordmongolei

15 06 2008

11.06.2008

Nur zwei Stunden Fahrt und wir kommen am Khoevsgoel Lake in Khatgal an. Im dortigen Guesthouse beschliessen wir, gleich mit einer Wandertour loszulegen. Nach dem vielen Fahren war uns nach Bewegung und zudem wollten wir den See weiter erkunden. Also kurzerhand alle Sachen umgepackt, Schlafsaecke, Gaskocher und Proviant und dann ging es los, immer auf und ab am Ufer entlang. Nachdem wir das Dorf und einige Tourist-Camps hinter uns gelassen hatten, konnten wir den wunderschoen klaren und tuerkisgruenen See geniessen. Lustigerweise schloss sich uns wieder ein treublickender Hund an, der als einer der Nachfolger von „Dschingis“ natuerlich auf „Kubilai“ getauft wurde.

Nach 4 1/2 Stunden hatten wir das gefunden, was wir gehofft hatten zu finden- ein schoen gelegenes und guenstiges Ger-Camp mit Ofen, genuegend Holz und Kerzenschein – in dem wir uebrigens die einzigen Gaeste sind. Wir bereiten uns erst einmal eine deftige Salami-Bohnenpfanne zu und nach der langen Wanderung schmeckt es allen ausgezeichnet und Kubilai freut sich ueber die Reste.





Tag 34, Tour in die Zentral- und Nordmongolei

15 06 2008

10.06.2008 

Wir waren bereits vorgewarnt, dass der heutige Fahrtag nach Mörön hart werden wuerde. War er dann auch tatsaechlich – ein richtiger Hoellenritt ueber 300 km uebelste Piste und diverse Paesse.

Landschaftlich zwar reizvoll, aber nach 10 Stunden ist man irgendwann nur noch froh, anzukommen. Kurz vorm Ziel muessten wir dann noch einen Platten beheben…bei der Piste ein Wunder, dass das nicht schon frueher passiert ist. Aber bei unserem „UAZ-Doktor“ und unter Mithilfe von Bertram ist der Schaden in 15 Minuten behoben.

Nachdem das Abendessen leider noch lange auf sich warten liess, dafuer aber ziemlich lecker war, konnten wir nur noch tot ins Bett fallen.